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Lenkgeometrie Theorie

Lenkgeometrie

Wem ist dies nicht schon passiert, eine kleine Unachtsamkeit und schon hat man den Randstein touchiert. Nicht immer verläuft dies glimpflich.

Schon beim ersten Mal kann sich die Lenkgeometrie verstellen. Die Folgen davon sind: Das Fahrzeug läuft nicht mehr Geradeaus, die Reifen

nützen sich einseitig ab, der Treibstoffverbrauch steigt und das Fahrverhalten kann beeinträchtigt sein.

Das ist der Zeitpunkt Ihr Fahrzeug von einem Spezialisten überprüfen zu lassen und etwaige Einstellungen zu korrigieren.

Was genau versteht man nun unter der Lenkgeometrie?

Die Lenkgeometrie umfasst alles, was die genaue räumliche Stellung der Vorderräder und ihrer (teilweise theoretischen Lenk- und Schwenkachsen

betrifft. Die Werte der Lenkgeometrie, in Winkelgraden und -minuten angegeben, beeinflussen das Fahrverhalten eines Fahrzeuges entscheidend.

Für jeden Fahrzeugtyp gelten Richtwerte mit Toleranzen von bis maximal 1/10 mm.

Alle nachfolgend beschriebenen Messungen, Kontrollen und Einstellungen können wir mit unserer präzisen

Messanlage vornehmen.

Der Nachlauf:

Der Nachlauf kann in einem Winkel oder mit einer Strecke angegeben werden. Damit bezeichnet man die

Neigung des Achsschenkelbolzens in Fahrtrichtung von der Seite aus gesehen. Der Achsschenkelbolzen

entspricht der Linie durch den Mittelpunkt der des Federbeeinstützlagers und des Querlenkergelenkes.

Der Nachlauf bewirkt, dass die Räder gezogen und nicht gestossen werden. In der Praxis stellen Sie das fest,

dass bei Kurvenfahrten sogenannte Rückstellkräfte entstehen (ähnlich wie bei der Spreizung) die zusammen

die Geradeausstellung der Räder und somit des Lenkrades unterstützen.

Dadurch wird nach einer Kurve das Fahzeug selbstständig in den Geradeauslauf gebracht.

Geometrische Fahrachse:

Die geometrische Fahrachse (1) ist die Winkelhalbierende aus der Hinterradgesamtspur.

Auf diese Achse werden die Messungen der Vorderräder bezogen.

Die Symmetrieachse (2) stellt die Mittellinie durch die Vorder- und Hinterachse dar.

Radversatz:

Der Radversatz bezeichnet den Winkel, um den ein Vorderrad gegenüber dem anderen nach vorne

bzw. nach hinten versetzt sein sollte.

Lenkrollradius:

Unter Lenkrollradius versteht man den Abstand von der Mitte der Radaufstandsfläche zum Durchstosspunkt

der Verlängerung des Achsschenkelbolzens. Dem Achsschenkelbolzen entspricht die Linie durch den

Mittelpunkt von Federbein - Stützlager und Querlenkerkugelgelenk. Bei heutigen Fahrzeugen wird darauf

geachtet, dass der Lenkrollradius gleich Null oder leicht Negativ ist. Einen negativen Lenkrollradius kann man

erreichen in dem man Felgen montiert, welche eine grosse, positive Einpresstiefe haben. Es ist also nicht

nützlich Felgen mit negativerer Einpresstiefe oder Distanzscheiben zu montieren. Dies würde die Sicherheit

verringern. Zudem ist es gesetzlich auch nicht erlaubt.

Sturz:

Unter Sturz versteht man die Neigung des Rades zur Senkrechten. Der Sturz wird in Grad und Minuten

angegeben. Man unterscheidet zwischen positivem und negativem Sturz. Positiver Sturz bedeutet, dass das

Rad oben weiter nach aussen ragt als unten. Die meisten Fahrzeuge haben an der Vorderachse einen

positiven Sturz. Dieser bewirkt guten Geradeauslauf und einen kleinen Lenkrollhalbmesser. Zu grosser

positiver Sturz ergibt geringere Seitenführungskräfte in den Kurven. Negativer Sturz bedeutet wenn die obere

Seite des Rades nach innen geneigt ist. Die meisten Fahrzeuge haben an der Hinterachse einen negativen

Sturz, Sportfahrzeuge auch an der Vorderachse. Dies bewirkt grössere Seitenführungskräfte in den Kurven.

Dadurch resultiert jedoch ein stärkerer Reifenverschleiss an der Innenseite des Pneus. Die Einstellung kann

mittels der Exzenterschrauben eingestellt werden.

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